Archetypen

Archetypen erfüllen Funktionen in einer Geschichte

Beim Storytelling suggeriert der Ausdruck Archetyp ein Korsett, vielleicht sogar eine Zwangsjacke für die Figuren. Aber ein Archetyp ist nicht dasselbe wie ein Stereotyp.
Ein Berater oder Mentor muss nicht ein alter weiser Mann sein wie Obi-Wan Kenobi. Und ein Antagonist muss nicht zwingend ein Bösewicht sein.

Der Protagonist wird oft als Held dargestellt. Das ist die Figur, um die es in der Geschichte hauptsächlich geht – derjenige Charakter, dessen Aktionen, Freuden und Mühen der Leser/Zuschauer bis zum Ende der Geschichte folgt.
Die dem Protagonisten gegenübergestellte Kraft ist der Antagonist. Dieser wird oft mit dem “Schatten” assoziiert, obgleich das irreführend ist, da zum einen jeder Archetyp immer eine Schattenseite hat, zum anderen ein Antagonist nicht unbedingt der Feind sein muss.

Sieh Archetypen als Kraft innerhalb deiner Geschichte an
Wie die Planeten in einem Sonnensystem üben sie eine gewisse Anziehung aus und beeinflussen ihre Umgebung, wenn sie sich bewegen. Archetypen bezeichnen nicht mehr als generelle Rollen oder Funktionen innerhalb des Systems der Geschichte. Es gibt sehr viel Spielraum für Variablen innerhalb jeder dieser Rollen oder Funktionen. Die Grenzen können schwimmend sein. Und ein Charakter kann für mehrere solcher Archetypen stehen.

Es gibt diverse klassische Rollen und Funktionen, die du in allen möglichen Typen von Geschichten finden kannst – so wie bspw. den Berater (Mentor), den Verbündeten, den Patriarchen etc. Diese Rollen beziehen sich nicht zwingend auf eine einzelne Figur. So ist es möglich, dass eine Figur an einer Stelle in der Geschichte die Rolle als Berater (Mentor) einnimmt, an anderer die des Verbündeten. Diese Kräfte oder Funktionen sind ganz allgemein in Geschichten präsent, und die spezifischen Charaktere nehmen diese Rollen an verschiedenen Punkten ein.
Es gibt sogar einen Archetyp, der ganz explizit seine Rollen in der Geschichte wechselt, ja, bei dem dies sogar zum Rollentypus dazugehört: der Formwandler.

Archetypen sind also nichts weiter als Wegweiser. Einer Figur einen Archetyp zuzuweisen, bedeutet nicht, diese in eine bestimmte Verhaltensweise zu zwingen. Eine Figur als bestimmten Archetyp zu benennen, gibt lediglich einen Hinweis darauf, wie die Rolle der Figur innerhalb der Geschichte zu verstehen ist.
Eine Figur kann mehrere Archetypen repräsentieren und erscheint so vielseitiger. Darüber nachzudenken, welche verschiedenen Rollen eine Figur in der Geschichte einnimmt, ist eine gute Herangehensweise, um ihr mehr Tiefe zu verleihen und sie realer zu gestalten. So ist der Held bzw. Protagonist gleichzeitig womöglich Prinz und Sohn, Krieger oder auch König/Patriarch. Wenn er eine Liebschaft hat, wird er zum Liebhaber usw.

In unserem Tool bieten wir die folgenden Haupt-Archetypen zur Auswahl. Es besteht aber auch die Möglichkeit, eigene zu definieren!

Klassische Archetypen:

  • Protagonist/Held
  • Antagonist/Widersacher/Schatten
  • Berater/Mentor
  • Tester
  • Verbündeter/Freund/Gefährte
  • Formwandler
  • Bote
  • Clown/Narr
  • Listiger
  • Wächter/Hüter
  • Patriarch/König/Vater
  • Matriarch/Königin/Mutter
  • Prinzessin/Tochter
  • Prinz/Sohn
  • Kämpfer/Krieger
  • Zauberer/Magiker/Hexe
  • Liebhaber/Geliebter
  • Rebell
  • Unschuldiger/Naivling
  • Jedermann
  • Entdecker/Suchender
  • Erfinder/Künstler/Genie
  • Prügelknabe
  • Freundliches Tier
  • Verbannter/Ausgestoßener/Einzelgänger
  • Verführer
  • Doppelgänger

Rollenbasierte Archetypen:

  • Kontrastfigur
  • Symbol für das Problem (böser Engel)
  • Symbol für die Lösung (guter Engel)
  • Initiator/Auslöser
  • Hindernis
  • Erzähler
  • Superheld
  • Antiheld
  • Falscher Verbündeter
  • Loyaler Untergebener
  • Abenteurer

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