Der letzte Schrei – von Katharina Gerwens

Der erste Roman, in dem steht, dass Beemgee unterstützen durfte.

Dies ist sicherlich nicht das erste Buch, bei dem unser Autorentool zum Einsatz kam. Aber es ist das erste Mal, dass eine Autorin uns in der Danksagung explizit erwähnt. Wir freuen uns und sagen, „Danke, Katharina!“

Der letzte Schrei

erschienen im Piper Verlag

 

 

 

 

Susanne Pfeiffer verstärkt seit kurzem das Beemgee-Team. Sie hat vorab für uns ihre langjährige Freundin Katharina Gerwens interviewt.

 

Glückwunsch, Katharina! Immer toll, wenn man sein Buch dann wirklich in Händen halten kann … DER LETZTE SCHREI ist Dein wievieltes Buch bei Piper?

Mein elfter Regionalkrimi. Bald ist das Dutzend voll ….

Ich finde DER LETZTE SCHREI als Krimi-Titel richtig gut! Du neigst ja zu Mehrdeutigkeiten, und das kommt auch hier wieder gut zum Tragen. – Aber ich will auf ganz was anderes hinaus: Du kennst doch meine Marotte, jede Buchlektüre mit der Danksagung zu beginnen – und da taucht bei Dir, last but not least, BEEMGEE auf?! Wie das?

Weil für mich jede Unterstützung erwähnenswert ist! Ich habe in meinem Umkreis so viele Menschen zu allem Möglichen befragt, und in diesen Gesprächen haben sich immer wieder neue Aspekte ergeben – da kann man schon mal danke sagen! DER LETZTE SCHREI ist übrigens das erste Buch, bei dem ich mit Beemgee gearbeitet habe – und das war mir eine große Hilfe. (mehr …)

Storylines – die Handlungsstränge eines Plots

Aus den Aktionen und Interaktionen der Figuren entsteht die Handlung.

Im Großen und Ganzen benötigen Sie mindestens zwei Figuren, um eine Handlung zu entwickeln. Vor allem wenn Sie dem Ensemble noch mehr Figuren hinzufügen, haben Sie die Möglichkeit, mehr als einen Handlungsstrang zu komponieren.

Die meisten Geschichten bestehen aus mehr als einem Handlungsstrang. Jeder dieser Handlungsabläufe ist eine in sich geschlossene Handlung, ein „Sub-“ oder Nebenplot.

In diesem Artikel:

  • Der zentrale Plot
  • Die Liebesgeschichte
  • Der B-Plot
  • Die Macht der Vier
  • Storylines und Plotstruktur

Der zentrale Plot

Oftmals gibt es einen zentralen Plot und mindestens einen Nebenplot. Die zentrale Handlung ist in der Regel die, die sich über die gesamte Erzählung erstreckt, vom Auftreten des externen Problems (dem Auslöser der Geschichte der Hauptfigur) bis zu seiner Lösung. Dies ist die Handlung, die im Vordergrund der Geschichte steht, auf ihrer offensichtlichsten, sichtbarsten und damit äußeren Ebene. So verfolgt beispielsweise die zentrale Handlung einer Kriminalgeschichte die Ereignisse, die mit der Lösung des Falles durch den Detektiv zu tun haben. In einer Abenteuergeschichte über die Suche nach einem Schatz ist die Ereigniskette von der ersten Erwähnung des Schatzes bis zur Platzierung an seinem Bestimmungsort die zentrale Handlung. Die zentrale Handlung ist oft die, die in einer Beschreibung der Geschichte zum Ausdruck kommt.

Die Liebesgeschichte (mehr …)

Die Logline: Ihr Kurzpitch mit sieben Infos in nur einem Satz

Die Logline ist wahrscheinlich der schwierigste Satz, den Sie schreiben müssen.

Die Logline fasst eine Geschichte in einem Satz zusammen. Dieser Satz sollte einprägsam und klar sein, was bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass er viel länger als dreißig Wörter sein wird oder eine komplexe Syntax hat.

Sobald Ihre Leser*innen Ihre Logline gelesen haben – oder Ihre Zuhörer*innen sie gehört haben -, werden sie idealerweise folgendes über Ihre Geschichte wissen:

  1.  Um wen es geht.
  2.  Was der zentrale Konflikt oder das Hauptproblem ist.
  3.  Was die wichtigsten Figuren in der Geschichte tun.
  4.  Warum sie es tun, d.h. was ihre Beweggründe sind.
  5.  Wie sie es tun.
  6.  In welcher Welt das alles passiert, d.h. was das Setting ist.
  7.  Wann es passiert, d.h. in welcher Zeit die Geschichte spielt.

Der erste dieser Punkte zählt sogar doppelt – denn in der Regel sollte die Logline nicht nur vermitteln, wer die Hauptprotagonist*in ist, sondern auch, welchem Antagonismus sie gegenübersteht.

Wofür ist die Logline?  (mehr …)

Emotionale Haltung

Was folgt, ist eine Übung zur Figurenentwicklung. Dabei geht es nicht um größtmögliche Realitätsnähe in der Abbildung der menschlichen Psyche. Vielmehr soll die Differenzierung zwischen der emotionalen Haltung einer Figur und ihrer rationalen Einstellung ein weiteres Mittel aufzeigen, mit dem Autor*innen inneren Konflikt darstellen und Figuren Mehrdimensionalität verleihen.

Eine Figur in einer Geschichte hat Überzeugungen, Werte, Ideen, Leidenschaften. Kurz gesagt, eine emotionale Haltung. Es ist dieses Bündel von Gefühlen, die aus der Figur einen Charakter machen.

Unter emotionaler Haltung verstehen wir Glaubenssystem und Wertvorstellung. Dies ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass Geschichten oft in Konflikt stehende Wertvorstellungen zeigen, und das Thema der Geschichte eine dieser Wertvorstellungen als vorteilhaft gegenüber der anderen darstellen kann.

Eine emotionale Haltung entsteht nicht im Vakuum. Geschichten zeigen Ursache und Wirkung, und die emotionale Haltung der Charaktere ist da keine Ausnahme. Die emotionale Haltung eines Charakters hat Ursachen. Da es sich um Emotionen handelt, können sie schwer zu lokalisieren sein – und zugleich irgendwie offensichtlich.

Herkunft als Ursache der emotionalen Haltung  (mehr …)

Zentraler Charakterzug und Kernemotion

In Geschichten sind die Emotionen der Figuren letztlich die Quellen ihres Handelns, denn die Motivationen basieren schlussendlich auf Emotion.

Die Bestimmung des emotionalen Kerns eines Charakters in einer Geschichte kann zu einem klareren Verständnis des Verhaltens dieses Charakters, d.h. seiner Handlungen, führen.

Was wir hier ansprechen, ist im Wesentlichen eine Prämisse für die Konzeption einer Geschichte. Wir haben an anderer Stelle angemerkt, dass, wenn man eine Gruppe von gegensätzlichen Charakteren in einem Raum – bzw. einer Story-Welt – platziert, eine Handlung aus den entstehenden Interessenkonflikten entstehen kann. Beim Entwerfen von Geschichten besteht ein Ansatz darin, die Kontraste zwischen den Figuren (ihre wesentlichen Charakterunterschiede) zu erzeugen, indem jedem Charakter ein wesentliches emotionales Element gegeben wird. Eine Figur kann leichtfertig sein, eine andere ein Pfennigfuchser. Die eine mag ängstlich sein, die andere frech.

Nun könnte man einwenden: Ist das nicht etwas eindimensional? Sind Charaktere mit nur einem Kerngefühl nicht flach?

Nicht unbedingt. Sich auf ein zentrales emotionales Thema pro Figur zu konzentrieren, ist kein billiger Trick. Es ist so alt wie das Geschichtenerzählen.

Klassische Beispiele (mehr …)

Charakter-Aktion als Wendepunkt der Handlung

Aktion ist Charakter, heißt es.

In diesem Beitrag betrachten wir:

  • Die zentrale Aktion als Wende – der Mittelpunkt (mit Beispielen)
  • Aktionen – was die Figur tut
  • Zögern
  • Bedarf
  • Charakter und Archetyp

Die zentrale Aktion als Wende – der Mittelpunkt

Die Hauptfigur einer Geschichte hat wahrscheinlich eine Art Aufgabe zu erfüllen. Die Aufgabe ist im Allgemeinen das Verb zum Substantiv des Ziels – die Prinzessin retten, den Diamanten stehlen. Die Figur denkt, dass sie, wenn sie das Ziel erreicht, bekommt, was sie will, was in der Regel ein Zustand ist, der frei von einem Problem ist, das am Anfang der Geschichte auftritt.

Die Aktion ist also das, was die Figur tut, um das Ziel zu erreichen: die Prinzessin zu retten, den Diamanten zu stehlen. In vielen Fällen findet diese Aktion in einer zentralen Szene statt. Zentral nicht nur in der Bedeutung, sondern zentral im Sinne der Mitte.

Schauen wir uns einige Beispiele an:  (mehr …)

Die Vorstellung – wie stellt sich die Figur ihr Leben idealerweise vor?

Geschichten werden von Sehnsucht getrieben.

Um etwas zu erreichen, muss es eine aktuelle Position und ein Ziel geben. Geschichten beschreiben grundsätzlich einen Zustandswechsel – die Dinge sind am Ende der Geschichte anders als am Anfang. Daher hat eine Geschichte einen Ausgangs- und einen Endpunkt, eine Auflösung.

Aber das ist nicht genug. Es muss Treibstoff und Energie vorhanden sein, um die Bewegung zwischen der einen und der anderen Position anzutreiben. In Geschichten ist diese treibende Kraft die Motivation der Figuren.

Motivation ist so wichtig für das Erzählen von Geschichten, dass wir uns mit verschiedenen Aspekten befassen werden. Wir zerlegen es in das, was wir die Vorstellung, den Wunsch und das Ziel nennen, die alle miteinander verbunden, aber auch voneinander getrennt sind. Hier in diesem Beitrag werden wir uns um die Vorstellung kümmern.

Eine Vorstellung ist der Figur von Anfang an inhärent – so stellt sich diese Figur einen Idealzustand vor, so möchte sie leben. Wir könnten es einen Charakter-Wunsch nennen, im Gegensatz zu dem Wunsch, der die Handlung antreibt (mit dem wir uns später beschäftigen werden).

Beispiele: (mehr …)

Online Autorenmesse

Die Romanschule Schreibfluss veranstaltet im November 2017 eine Messe im Netz.

Eine Woche lang geben 30 Experten, darunter Bestseller-Autoren wie Sebastian Fitzek und Iny Lorentz, wertvolle Hinweise über das Schreiben, Veröffentlichen und Vermarkten von Romanen.

Beemgee ist auch dabei. Am 7. November um 18:00 erzählen wir, wie du faszinierende Figuren für deine Geschichte schaffst, und weshalb sich das direkt auf deine Handlung auswirkt.

Details zum Kongress auf online-autorenmesse.de.

Am besten gleich zur Messe anmelden – einfach auf diesen Banner klicken:

Deine Helden – unsere Helden!

And the winner is …

Josi Schlichting hat die Jury mit ihrer Figur Mika überzeugt. Sie gewinnt ein Lektorat für ihren Roman und kann so lange Beemgee Premium nutzen wie sie will.

Die weiteren Gewinnerinnen sind:

– Capraibex mit ihrer Figur Catarina
– Alexandra Wirsch mit ihrer Figur Alvis Steiner
– Daria Valluga mit der Figur Nina Hardman
– Kerstin Hau mit der Figur Elsa

Wir gratulieren!

Gleichzeitig ein großes Dankeschön an BoD Books on Demand für die Idee für diesen einzigartigen Wettbewerb, und an die Akademie für Autoren für die Unterstützung in der Jury.

Foto: Schlichting


Bewusstsein

Wo liegt das Problem? Wann wird die Figur darauf aufmerksam?

Es kann unterschiedliche Wissensstände innerhalb einer Geschichte geben:

  • Der Erzähler weiß mehr darüber, was gerade passiert, als die Figur selbst
  • Der Leser/Zuschauer weiß mehr darüber, was gerade passiert, als die Figur selbst
  • Das Bewusstsein einer Figur von dem, was vor sich geht, und dem Wissen einer anderen Figur kann unterschiedlich sein
  • Das Bewusstsein der Figur von ihrem eigenen internen Problem oder ihrer Motivation fehlt

Es geht also um Wahrnehmung und Verarbeitungsprozess. Eine Auseinandersetzung kann nur stattfinden, wenn eine Erkenntnis vorweggeht. Es ist eine Entscheidung des Autors, ob der Protagonist eine Selbsterkenntnis durchläuft oder ob andere Figuren, Erzähler, Leser/Zuschauer die Erkenntnis quasi in der Beobachtung haben.

Der letzte Punkt der Auflistung interessiert uns besonders, denn hier geht es um die Frage: Ist sich der Protagonist seines internen Problems bewusst? Wenn nicht, was passiert, damit er es wird? Findet eine Auseinandersetzung statt – und wenn ja: wie, wodurch und in welcher Form?

Das interne Problem

In vielen Geschichten haben Hauptfiguren, insbesondere der Protagonist, eine Charakterschwäche oder ein Manko, das den-/diejenigen davon abhält, das zu erreichen, was er/sie wirklich will, oder in verletzendes Verhalten gegenüber anderen resultiert.

Oft werden die Figuren dessen erst zu einem Zeitpunkt in der Geschichte gewahr, wenn sie durch die Geschehnisse zu einer Einsicht gelangen oder eine Offenbarung erfahren. Dieser Moment der Selbsterkenntnis führt dann dazu, dass die Figur ihre Verhaltensweise ändert und ihr Fehlverhalten wiedergutmacht – somit eine Veränderung durchläuft und sich zum Positiven entwickelt.  (mehr …)

Keine Geschichte ohne Vorgeschichte

Kaum eine Geschichte kommt ganz ohne Vorgeschichte aus.

Vorgeschichte, auch Backstory genannt, bezeichnet die Geschehnisse, die vor dem eigentlichen Beginn einer erzählten Geschichte – also vor dem Kick-off-Event, dem auslösenden Ereignis – stattgefunden haben und in direktem Zusammenhang mit der aktuellen Erzählung stehen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Geschichte.

Jede Figur hat Vorfahren, eine Vergangenheit, eine eigene Geschichte. Diese Historie hat sie zu dem gemacht, was sie nun sind, bestimmt ihre Handlungen. Diese vorangegangenen Aktionen sind die Quelle der Ereignisse der aktuellen Geschichte und bestimmen diese – zumindest teilweise. Die insofern relevanten Informationen müssen dem Leser/Zuschauer zur Kenntnis gebracht werden, damit er die Geschichte verstehen kann.

Geschichten ohne großes Zitieren der Vorgeschichte sind meist eleganter, der Leser/Zuschauer akzeptiert ohne Weiteres Figuren, ohne ihre Hintergrundgeschichte zu kennen. Oft ist ein gewisses Rätsel um ihre Herkunft ganz reizvoll und macht es einfacher, sich mit ihnen zu identifizieren. Ein sehr spezielles fiktionales Leben kann so weit von der Erfahrungswelt des Lesers/Zuschauers entfernt sein, dass dieser den Bezug verliert bzw. es schwerfällt, sich in die Lebenswelt der Figur hineinzuversetzen. Die Backstory dient also nicht dazu, Resümees ganzer Leben zu bieten. Es ist jedoch nur natürlich, dass ein Vorleben stattgefunden hat und Teile aus dieser Vergangenheit relevant für die aktuelle Situation sind.

Vorgeschichte Organisieren

Diese „Versatzstücke” sinnvoll mit einzubinden, ist eine organisatorische Herausforderung(mehr …)

Risiko

Was geht es mich an?

Du bist auf einem Boot und siehst jemanden ins Wasser fallen. Bei welchem der beiden folgenden Fälle würdest du stärker emotional reagieren?

  1. Das Wasser ist vier Fuß tief und du weißt, dass der Kerl, der reinfiel, ein guter Schwimmer ist.
  2. Das Wasser ist vier Fuß tief und die Person, die reinfiel, ist ein dreijähriges Mädchen, das nicht schwimmen kann.

Vermutlich wäre deine emotionale Reaktion stärker, wenn das Mädchen vom Boot fiele, da du weißt, dass das Leben des Kindes auf dem Spiel steht. Die erste Situation ist nicht lebensbedrohlich und das einzige, was hierbei passieren könnte, ist, dass die Kleidung des Mannes nass wird und womöglich sein Selbstwertgefühl leidet.

Wie hoch das Risiko bestimmter Ereignisse für andere oder auch für dich selbst ist hat maßgeblich mit dem Ausmaß deines Mitgefühls oder deiner Besorgnis zu tun. Das gilt ebenso für fiktive Figuren wie in der realen Welt.

Daher ist es für Autoren ungeheuer wichtig, dem Leser/Zuschauer zu vermitteln, wie bedrohlich die Situationen sind, welchen die Figuren ausgesetzt sind. Der Rezipient muss wissen, was dabei für die Figuren jeweils auf dem Spiel steht. Was haben sie zu verlieren? Ihr Leben? Ihre Seele? Ihr Handy?

An der Schraube drehen

Die Gefahr für Leib und Leben kann von Anfang an deutlich sein, wenn die Probleme dargestellt sind. Alternativ kann(mehr …)

Erzählperspektive

Der Ausdruck Erzählperspektive wird beim Storytelling für unterschiedliche Positionen verwendet. Wir differenzieren hier drei Definitionen:

  • Die übergeordnete Perspektive, aus der die Geschichte erzählt ist
  • Die jeweilige Szenenansicht
  • Die persönliche Sichtweise, der Blickwinkel des Autors

Übergeordnete Perspektive

Eine Geschichte kann, aber muss nicht aus der Sicht einer Hauptfigur geschildert werden, die Art und Weise der Reflektion kann vom Autor ganz nach Wunsch und Intention gestaltet werden.(mehr …)

Autoren-Tool – Features und Funktionen

Eine Beschreibung der gängigsten Funktionen aller Bereiche im Autorentool.

Outlining bedeutet: Handlung strukturieren und Figuren entwickeln

Mit unserem Outlining-Tool kannst du die Erzählstruktur deiner Geschichte skizzieren und dramaturgisch ausarbeiten.
Das Figurenensemble ist der Motor einer Geschichte. In unserem Figurenentwickler werden dir eine Reihe von Fragen zu den einzelnen Hauptfiguren gestellt, die dir helfen, ihre spezifische Rolle in der Erzählung genau zu definieren. Wenn du herausarbeitest, was die Figuren tun und warum, arbeitest du effektiv an deinem Plot.  (mehr …)

Schauplatz

Jedes Ereignis findet irgendwann und irgendwo statt.

Beides korrespondiert miteinander und hat dramaturgische Relevanz.
Wir unterscheiden zwischen dem übergeordneten Setting und spezifischen Locations in einer Geschichte.

STORY WORLD

Die sogenannte Story World, in der eine Geschichte angesiedelt bzw. eingebettet ist, beschreibt die Erzählwelt, also die gesamte Lebenswelt, in der sich die Figuren bewegen, das äußere Rahmengerüst. Diese ist immer spezifisch für die jeweilige Geschichte – was insbesondere in Fantasy-Geschichten eindeutig ablesbar ist, in denen das Setting sich von unserer „normalen“ Lebenswelt grundlegend unterscheidet (z. B. in Der Herr der Ringe, Die unendliche Geschichte).

Diese Erzählwelt kann sich aber auch nur auf einen Ausschnitt unserer bekannten Lebenswelt beschränken, z. B. auf(mehr …)

Internes Hindernis

In Geschichten müssen Figuren Hindernisse überwinden.

Diese treten in verschiedenen Formen und Schwierigkeitsgraden auf sowie auf unterschiedlichen Ebenen: extern, intern und antagonistisch.
Die Hindernisse, welche i. d. R. die größte Resonanz beim Leser/Zuschauer erzeugen, sind solche, welche die Protagonisten dazu zwingen, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, die(mehr …)

Internes Problem

Während das externe Problem den Zuschauern zeigt, was eine Figur zum Handeln motiviert (er oder sie will das Problem lösen), ist es das interne Problem, welches den Charakter interessant macht.

Das interne Problem bezeichnet eine psychische oder emotionale Schwäche oder Unzulänglichkeit der Figur, einen Fehler oder negativen Charakterzug.
Interne Probleme können dem Charakter schaden und sich nachteilig auf die Lösung des äußeren Problems auswirken. Schlimmer noch, interne Probleme können Charaktereigenschaften sein, die andere verletzen und ihnen Leid zufügen. Sie können zu asozialem Verhalten führen.
Klassisch ist dies der Überhang einer bestimmten Eigenschaft wie(mehr …)

Innere Notwendigkeit

Vom Innen und Außen

In den meisten Geschichten ist das, was die Figur wirklich benötigt, inneres Wachstum. Daraus ergibt sich eine innere Notwendigkeit, denn ohne Lernprozess kann keine Entwicklung, keine Veränderung stattfinden. In einigen Fällen kann dies die „Reparatur“ einer Dysfunktion, eines Defizits sein.
Diese innere Notwendigkeit steht in Bezug zum internen Problem eines Charakters – so wie der äußere Bedarf mit dem externen Problem verknüpft ist.

Dem Leser/Zuschauer sollte diese innere Notwendigkeit der Figur daher(mehr …)

Äußerer Bedarf

Eine Figur muss etwas unternehmen, um ihr Ziel zu erreichen.

Figuren in einer Geschichte haben normalerweise ein Problem und einen Wunsch.
Sie stecken sich selbst ein Ziel, von dem sie annehmen, dass dieses ihr Problem lösen und sie zu ihrem Wunsch führen wird.

Um das Ziel zu erreichen, benötigt die Figur etwas – bspw. ein Transportmittel, um an den Ort der Bestimmung zu gelangen. Wenn man einen Bankraub nicht alleine ausführen kann, muss man andere als Komplizen gewinnen. Wenn ein Drache zu bekämpfen ist, braucht es Waffen. Falls dabei Magie vonnöten ist, kann ein Zauberer hilfreich sein.

Wenn das Ziel einmal gesteckt ist, wird dem Protagonisten(mehr …)

Angst

Es gibt Dinge, die jeder fürchtet – wie z. B. der Tod oder der Verlust seiner Lieben.

Eine Geschichte berührt den Leser/Zuschauer viel stärker, wenn für die Figur etwas Wertvolles, Unersetzbares auf dem Spiel steht, wie bspw. das eigene Leben oder das einer geliebten Person. Eine Figur mit solch einer Angst zu besetzen, ist also für den Anfang ein gutes Mittel, um ein Identifikationsmoment zu schaffen.

Figuren können auch spezifische Ängste haben. Diese sollte frühzeitig in der Geschichte deutlich werden, sodass der Leser/Zuschauer sie wahrnimmt. Das ist relevant für die Reaktion des Publikums: Der Moment, in dem sich eine Figur ihrer Angst stellen muss, ist nur(mehr …)

Ziel

Nehmen wir ein klassisches Märchenmotiv zur Hand: Wenn der Schatz dem Wunsch der Figur entspricht, ist es ihr Ziel – ganz klassisch – den Drachen zu schlagen.

Da es den Schatz in der Regel schon länger gibt, muss es einen Anlass dafür geben, die Geschichte exakt zu diesem Zeitpunkt beginnen zu lassen. Ein solcher Auslöser kann die Notwendigkeit oder das Begehren einer Figur sein, den Schatz in Besitz zu bringen. An dieser Stelle setzt die Handlung ein. Meist erfolgt dies bei Auftreten eines(mehr …)

Veränderung

Wenn es eines gibt, das alle Geschichten gemeinsam haben, ist es die Veränderung.

Eine Geschichte beschreibt schon per Definition eine Veränderung.
Tatsächlich tut dies jede einzelne Szene.
Die grundlegendste Veränderung, die Geschichten tendenziell beschreiben, ist die Erkenntnis einer Wahrheit. Was am Anfang der Geschichte nicht bekannt ist, wird am Ende erkannt. Dies ist offensichtlich in Krimis, gilt aber auch für fast alle anderen Geschichten. Die Geschichte selbst kommt also einem Akt des Lernens bzw. einem Erkenntnisprozess gleich. Oft ist diese Lernkurve am Protagonisten zu beobachten, der am Ende weiser ist als am Anfang. Tatsächlich ist es aber der Leser/Zuschauer, der hier(mehr …)

Wunsch

Geschichten handeln von Charakteren, die etwas wollen.

In diesem Artikel geht es um aktive vs. passive Figuren, Motivation, den Unterschied zwischen Wunsch und Ziel – außerdem werden hier Fallen und Fallstricke benannt, die man als Autor umgehen sollte.

Aktive Figuren

Figuren müssen aktiv und aus eigenem Antrieb heraus handeln. Der Wunsch muss so dringlich und stark sein, dass sie Aktionen ausführen. Falls kein Wunsch besteht oder dieser zu schwach ist, fehlt der Figur die Motivation und sie erscheint passiv. Eine passive Figur ist allerdings nicht interessant genug, um des Lesers/Zuschauers Aufmerksamkeit dauerhaft zu binden.

Eine evolutionäre Erklärung von Geschichten als Praxis der Problemlösung bringt hier Aufklärung: Wenn Figuren auf Ereignisse mehr reagieren als(mehr …)

Externes Problem

In Geschichten müssen Figuren Probleme lösen – das ist das Grundprinzip.

Probleme treten gemeinhin in unterschiedlicher Form auf. Beim Storytelling gibt es äußere und innere Probleme. Das interne Problem einer Figur kommt aus ihr selbst, ist versteckt, womöglich ist sie sich dessen nicht einmal bewusst. Eine solche typische Schwäche oder Unzulänglichkeit der Figur wird irgendwann im Lauf der Geschichte eine Rolle spielen.
Doch das innere Problem einer Figur ist üblicherweise nicht das, was die Geschichte in Gang setzt.

Die meisten Geschichten beginnen damit, dass der(mehr …)

Willkommen im Beemgee-Blog

In diesem Blog geht es um Storytelling. Wir wollen einen Einblick in die Stoffentwicklung geben und ein Verständnis für Zusammenhänge der Komponenten in einer Geschichte vermitteln. Wir bieten dabei leider keine Erfolgsformel à la „Wie ich einen Bestseller schreibe“ oder „Wie ich das Drehbuch für einen Blockbuster schreibe“. Doch wenn du dich mit Stories befasst, wirst du hier einiges entdecken.

In der Kategorie Story & Struktur schreiben wir über den Aufbau des Plots sowie über Figurenentwicklung und Dramaturgie.
(mehr …)

Archetypen

Archetypen erfüllen Funktionen in einer Geschichte

Beim Storytelling suggeriert der Ausdruck Archetyp ein Korsett, vielleicht sogar eine Zwangsjacke für die Figuren. Aber ein Archetyp ist nicht dasselbe wie ein Stereotyp.
Ein Berater oder Mentor muss nicht ein alter weiser Mann sein wie Obi-Wan Kenobi. Und ein Antagonist muss nicht zwingend ein Bösewicht sein.

Der Protagonist wird oft als Held dargestellt. Das ist die Figur, um die es in der Geschichte hauptsächlich geht – derjenige Charakter, dessen Aktionen, Freuden und Mühen der Leser/Zuschauer bis zum Ende der Geschichte folgt.
Die dem Protagonisten gegenübergestellte Kraft ist der Antagonist. Dieser wird oft mit(mehr …)

Narrative Ereignisse skizzieren

Ereignisse treiben die Handlung voran

Ereignisse sind alle Vorgänge, die relevant sind für deine Geschichte und die du deinem Leser/Zuschauer zur Kenntnis bringen möchtest – auch wenn sie nur einen kurzen Moment lang dauern. Diese musst du benennen – sonst gibt es keine Story!

Die Handlung (oder der Plot) besteht aus einer Kette von Ereignissen.
Das müssen keine spektakulären Ereignisse sein – es können äußere Geschehnisse oder Vorfälle sein, auch Momente der Begegnung, ebenso wie innere, also psychologische Vorgänge, Erkenntnismomente, die eine Wendung hervorrufen, so auch spirituelle Momente bzw. Erfahrungen.

Diese Handlungsereignisse ordnest du nach(mehr …)

Handlungsereignisse

Was genau ist ein Handlungsereignis?

Wir sprechen hier über Ereignisse, da der sonst übliche Ausdruck Szene zu allgemein ist und unterschiedliche Bedeutung für die einzelnen Medienformate hat. Eine Szene kann außerdem aus mehr als einem Ereignis bestehen.
Ein Handlungsereignis in einer Story erfordert drei Elemente: Figuren, Funktion und – womöglich das wichtigste – einen Unterschied zwischen Erwartungshaltung und Ergebnis.

Figuren
Figuren, die Handlungsereignisse auslösen, machen wesentlich die Geschichte aus. Ein Plot funktioniert nicht, wenn es keine(mehr …)

Pain is Character-Building

Why You Have to Hurt the Characters You Love

Connor Rickett

Guest Post by Connor Rickett, 05/06/2015

Connor Rickett is a former professional scientist, current professional blogger and writer, travel enthusiast, lover of learning, and reluctant participant in social media. He is currently in the early stages of fortune and fame: debt and infamy.

Check out Cities of the Mind, his site for writers and freelancers looking to get better at what they do!

 

The Problem

All too often, the working writer finishes a draft of a story or book, only to find big stretches falling flat. There’s just something missing. It happens to published authors, too; I think of it as the “Second Book Curse”. This is where the writer has built a character, and things just work out a little too well for them. Sure, they’re challenged, put in mortal danger, thrashed a little bit, but, somehow, the tension from the first novel is gone. Most good writers seem to figure this out, and coming roaring back in the third book. Or maybe you just never read the ones who don’t.

But why does this happen? And, more importantly, how can you avoid it? (mehr …)

Figurenentwicklung

Das Figurenensemble ist der Motor einer Geschichte

Geschichten brauchen Figuren.
Was Figuren tun, macht die Handlung der Geschichte aus. Die Interaktion zwischen den Figuren wird bestimmt durch Kontrast, Motivation und Konflikt.

Mit einer ausgereiften Figurenentwicklung steht der Plot fast von alleine. Eine Geschichte zieht Energie aus der Dynamik zwischen den Figuren. Stecke eine Gruppe Figuren in einen Raum – ob auf einer Bühne, zwischen den Seiten eines Buches, zwischen den ersten und letzten Shots eines Films – und der Plot entsteht quasi von selbst: Solange es einen Kontrast zwischen(mehr …)

FOLGE UNS!

Abonniere unseren Blog