Die Contentbranche im Wandel

oder wie Beemgee eine Lösung fand

Gastbeitrag von Theresa von Zepelin.

Seit über fünf Jahren schreibt Theresa von Zepelin nun als Literaturbloggerin auf ihrem Blog “Read me!. Durch ihren Studiengang Mediapublishing an der Hochschule der Medien in Stuttgart, kann sie die Liebe zum Buch auch zu ihrem Beruf machen. Der Umbruch ins digitale Zeitalter macht ihr keine Angst – im Gegenteil: Sie sieht ihn als Chance, die Buchbranche mitzugestalten.

Im Rahmen einer Hausarbeit hat Theresa sich mit Beemgee als content-orientiertem Startup auseinandergesetzt und dabei auch rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte einbezogen. Wir fühlen uns geehrt und freuen uns über den ersten deutschsprachigen Gastbeitrag auf unserem Blog! 

Die Verlagsbranche wird niemals sterben

Wenn ich den Leuten erzähle, dass ich nicht nur gerne und viel lese, sondern sogar studiere, um später in der Buchbranche zu arbeiten, gibt es zwei Arten von Reaktionen. Entweder es entsteht der Gedanke in den Köpfen der Leute, dass ich professionelle Autorin oder alternativ auch Lektorin werde, oder ich bekomme ein Lächeln, das sagt: “Was bist du doch naiv! Gedruckte Bücher gibt es bald nicht mehr, da verdient man kein Geld mit.”

Um gleich alles aufzuklären: Nein, im Verlag passiert weitaus mehr, als dass ein Autor oben seinen Text herein gießt, der Lektor diesen liest und am Ende ein fertiges Buch herauskommt.

Und genau das ist auch ausschlaggebend dafür, dass die Verlagsbranche niemals sterben wird. Denn es wird immer Inhalte und Wissen geben, das in irgendeiner Form an die Leute weitergegeben werden muss. Verlage sind “Veredelungs-” und “Verbreitungsmaschinerien”, aber das heißt nicht, dass dies auf gedruckte Bücher beschränkt ist. Wissenschaftsverlage beispielsweise verbreiten ihre Inhalte auch über Datenbanken. Hier ist der Inhalt von der Entstehung bis hin zur Veröffentlichung kein einziges mal auf Papier zu finden.

Aber ein Teil der Publikumsverlage hat das noch nicht begriffen und hat den Sprung ins digitale Zeitalter verpasst. Dabei hat gerade durch die Digitalisierung die Content-Branche einen ungemeinen Aufschwung erlangt.

Eine Plattform wie Wattpad, bei denen eigene Geschichten veröffentlicht werden können, zählt allein 45 Millionen Nutzer. Auf einmal kann eigener Content innerhalb von Sekunden verbreitet werden. Autoren sind nun nicht mehr an ihre stille Schreibkammer gebunden oder davon abhängig, welche Reichweite ein Verlag hat, sondern Ihnen stehen das gesamte Internet und dessen Nutzerschaft als potentielle Leser zur Verfügung.

Und das ist nicht alles.

Durch diesen Fortschritt ist auf einmal auch kollaboratives Arbeiten an einem Projekt möglich. Die Art des Erzählens ist zudem auch multimedial möglich und auch der Anspruch der Leser ändert sich dahingehend. Aber trotz dieser Veränderungen wird eines immer wichtig sein: Stoffentwickler müssen ihre Inhalte verwalten, strukturieren und dramaturgisch aufbereiten.

Neue Tools für ein neues Zeitalter

Genau diese Probleme hat Beemgee sich zu Eigen gemacht und durch sein Tool eine Lösung gefunden, die zwar noch nicht perfekt ist, aber einen Ansatz bietet, sich die Digitalisierung von Nutzen zu machen. Dabei ist Beemgee keinesfalls beschränkt auf Autoren, sondern interessant für alle an der Entwicklung von Inhalten beteiligten Personengruppen. Konkret gesagt sind das alle Art von Texter, genauso wie Entwickler von Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, oder auch Game-Entwickler.

Und wenn man noch weiter über den Tellerrand sieht, ist Beemgee auch im Produktionsprozess eines Unternehmens einbeziehbar. Denn die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen spielt bei Entwicklung von Inhalten eine wichtige Rolle. So kann beispielsweise ein Autor seinen Lektor schon frühzeitig in den Entstehungsprozess seiner Geschichte einbinden und durch Beemgee kann nun, egal wo die Beteiligten sitzen, effizient und kollaborativ an den Inhalten gearbeitet werden.

Zusammengefasst, hat Beemgee also einige Vorteile, die andere Schreibtools nicht bieten:

  • Beemgee ist browserbasiert und somit kann mit jedem internetfähigen Gerät auf das Projekt zugegriffen werden.
  • Der Zugriff erfolgt über eine einzigartig generiert URL, die nur durch aktives Teilen für andere zugänglich gemacht wird. Nur Personen mit dieser URL haben Zugriff auf das Projekt.
  • Somit ist weder ein Download und Installieren eines Programms notwendig, noch muss sich registriert werden. Jeder kann ein Projekt in Sekundenbruchteilen starten, ohne persönliche Angaben machen zu müssen.
  • Außerdem sind alle wichtigen Feature kostenfrei nutzbar. Nur für umfangreichere Bearbeitung ist ein Upgrade auf Premium ratsam.
  • Ein sehr wichtiger Vorteil ist vor allem, dass keine besondere technische Affinität nötig ist, um das Tool nutzen zu können. Alles ist durch wenige Klicks erreichbar und durch Symbolsprache einfach bedienbar.
  • Beemgee bietet außerdem eine Hilfestellung bei jedem Entwicklungsschritt. Egal wo man sich im Tool befindet, kann ein Hilfe-Symbol aufgerufen werden, dass nicht nur Hilfestellung zur Benutzung bietet, sondern auch Wissen zu Dramaturgie und Geschichtenentwicklung vermittelt. Wer sich noch mehr dazu belesen will, kann dies außerdem auf dem Blog von Beemgee tun.
  • Nicht zuletzt, wird Beemgee kontinuierlich weiterentwickelt, auch mit der Hilfe aller Benutzer. Mehrere Feature sind in Planung und in Umsetzung, und können auf der Webseite nachgelesen werden.

Beemgee bedient sich so dem Geschäftsmodell der Software-as-a-Service (kurz SaaS). Das heißt, dass eine Software extern für die Nutzung (meist über das Internet) zur Verfügung gestellt wird.

Neuland

Dieses Gebiet ist leider noch sehr “unerforscht”, bietet aber unglaublich großes Potential. In rechtlicher Hinsicht, ist der SaaS-Ansatz noch nicht eindeutig zuordenbar. Dies zeigt allerdings, dass dies ein zukunftsorientiertes und neuartiges Geschäftsmodell ist, bei dem der Bedarf auf Klärung rechtlicher Aspekte definitiv vorhanden ist.

In betriebswirtschaftlicher Hinsicht, ist ausschlaggebend für den Erfolg eines Geschäftsmodells, dass es ein dauerhaftes Problem aufgreift und dafür eine Lösung findet, die dieses Problem behebt und im Idealfall auch verschiedene Anforderungen an einen Prozess bündelt. Beemgee hat es geschafft den bisher analogen Prozess des kollaborativen Arbeiten zu digitalisieren und zusätzlich ein Tool geschaffen, dass die gesamte Content-Branche eint und sinnvoll erweitert. Das strukturieren und aufbereiten von Stoffen, sowie das dramaturgische aufbereiten dieser, sind Aufgaben die egal in welcher Publikationsform immer gemacht werden müssen.

Für die Zukunft ist denkbar, dass Beemgee durch zusätzliche Tools erweitert wird. Ein großes Potential liegt in der Wissensvermittlung, die noch umfangreicher in das Tools implementiert werden könnte. Auch möglich sind Lizenzmodelle, Serviceverträge oder die Implementierung der Software auf Großkunden-Servern.

Wenn ich Beemgee in drei Worten beschreiben müsste, wären diese Effizienz, zukunftsweisend und Wissen. Beemgee ist für mich ein Unternehmen, dass z. B. die Buchbranche dringend nötig hatte. Denn selbst in einer kreativen Branche wie dieser, gibt es nur wenige Menschen, die ihre Ideen auch wirklich über alle Hindernisse hinweg umsetzen. Ich bin jedenfalls gespannt, wo der Weg von Beemgee in der Zukunft hingeht und welche Überraschungen das Tools noch bereithält.

 

Eine ausführliche Bewertung von Beemgee, vor allem auch in rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht, sowie alle Quellen, können in meiner Hausarbeit nachgelesen werden. 

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